Landwirt.com präsentiert: Aussteller in Video-Portraits
In diesem Jahr haben wir im Nachgang zur Ausstellung etwas Besonderes für Sie: Landwirt.com hat …
Wie heize ich meinen Hof in Zukunft – und welche Alternativen gibt es? Diese Frage stellte Edith Kahnt-Ralle von der Land&Forst bei den Tarmstedter Gesprächen.
Gerold Tammen ist Energieberater bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und berät derzeit verstärkt Betriebe, die vor allem vorm Hintergrund der derzeit explodieren Energiepreise ihre Kosten senken und unabhängiger von fossilen Brennstoffen werden wollen. Seine Botschaft: Das Heizsystem müsse verlässlich sein, eine ausführliche Beratung vor Ort sei unumgänglich, die Wirtschaftlichkeit – Anschaffungs- plus Betriebskosten – dürfe dabei nicht aus dem Auge verloren werden. Und: Man sollte nichts übers Knie brechen.
Im Fokus stehen Biomasseheizungen, die zwar teuer in der Anschaffung seien, über den preislich stabilen Brennstoff Holzhackschnitzel aber eine kalkulierbarere Grundlage bildeten. Wasserstoff sei derzeit noch kein Thema. Eventuell könnten sich für einen Landwirt Synergien ergeben mit regionalen Biogasanlagen, die noch kein Wärmekonzept hätten. Zudem empfahl Tammen, zu prüfen, ob verschiedene Systeme wie Solar, Biomasse und Wärmepumpe miteinander kombiniert werden könnten.
Beratung vor Ort und eine offene Prüfung aller Optionen – das empfiehlt auch Energieexperte Dieter Graf, der Heizomat-Biomassekessel vertreibt. Im Mittelpunkt muss zunächst die Frage stehen, welcher Wärmebedarf besteht und wieviel Platz vorhanden ist. Höhere Anschaffungskosten für technisch anspruchsvolle Biomasseheizungen würden sich durch Förderquoten zwischen 35 und 55 Prozent für solche Anlagen relativieren, man müsse die gesamte Energieversorgung als eine Einheit sehen.
Landwirt Johannes Meinering aus der Grafschaft Bentheim resümierte für sich, dass er mit seinem gedämmten Wohngebäude auf einem guten Weg sei, es beim Heizen der teils 30 Jahre alten Hähnchenmastställe große Herausforderungen gäbe. Dort werde eine Woche lang eine sehr hohe Spitzenlast an Wärme benötigt, danach aber vier Wochen gar nicht mehr. Zur nächsten Heizsaison werde man die Situation nicht ändern können, es fehle ihm an Alternativen und er wünsche sich dort auch noch mehr technische Innovation.
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