75. Tarmstedter Ausstellung: Jubiläums-Ausstellung bringt Besucherrekord
Mit einem neuen Besucherrekord von 118.800 Gästen an vier Tagen hat die 75. Tarmstedter Ausstellung …
Bei sommerlichen Temperaturen und bester Stimmung wurde die Tierschauarena zur sommerlichen Bühne der Holsteinzucht: Am letzten Messetag der Tarmstedter Ausstellung eröffnete MASTERRIND-Geschäftsführer Ralf Strassemeyer die 2. Tarmstedter Sommertierschau Holstein für alle Züchterinnen und Züchter aus dem Gebiet MASTERRIND Hannover. In seiner Ansprache lobte er das hohe züchterische Niveau der vorgestellten Tiere und würdigte das starke Engagement aller Beteiligten – von den Zuchtbetrieben über das Helferteam bis hin zur Organisation. Die Zusammenarbeit habe so viel Freude bereitet, dass man die Veranstaltung „gut und gern um einige Tage verlängern“ könne, so Strassemeyer mit einem Schmunzeln.
Die fachliche Bewertung der Tiere lag in den Händen von Henrik Wille. Der 44-jährige Preisrichter aus dem südoldenburger Raum, selbst Betriebsleiter mit rund 100 Milchkühen, bewertete die ausgestellten Kühe mit viel Sachverstand und ruhiger Konsequenz.
Besonders erfolgreich präsentierte sich die Morisse GbR aus Bremen: Sie stellte sowohl die Siegerin der Färsen als auch die Siegerin der Klasse mittel – letztere wurde schließlich zur „Grand Champion Miss Tarmstedt“ gekürt. In der Klasse der älteren Kühe kam die Siegerin aus der Zuchtstätte Kumlehn Holsteins aus Holzminden.
Der ersten Finalentscheidung des Tages gingen drei Klassenentscheidungen voraus. Der Richter Henrik Wille hatte seine Entscheidung unter sechs qualitativ sehr hochwertigen Färsen zu treffen. Als Siegerin der Färsen wurde nach eingehender Beurteilung und einem anerkennenden Handschlag Delana vom Zuchtbetrieb Morisse GbR aus Bremen herausgestellt. Die Färse überzeugte durch ihre bemerkenswerte Ausgeglichenheit im Körperbau: Sie präsentierte sich lang, breit und mit viel Rahmen, zeigte Vorzüge in der Vorderpartie sowie in den Übergängen. Besonders hob der Preisrichter ihren ausgeprägten Milchtyp, ein drüsiges, fest ansitzendes Euter und ein trockenes, korrektes Fundament hervor.
Der Reservesieg ging an Anna-Lena vom Zuchtbetrieb Hof Eichler oHG in Diepenau, Landkreis Nienburg. Sie beeindruckte insbesondere mit einem breiten, hoch aufgehängten Euter, das sich ideal in die harmonische Erscheinung der jugendlichen Färse einfügte.
Eine ehrenvolle Erwähnung erhielt Imola vom Betrieb Volker Carstens aus Visselhövede. Sie überzeugte ebenfalls mit ausgeprägtem Milchcharakter und vervollständigte das starke Spitzentrio dieser Wettbewerbsgruppe.
Die Siegerauswahl in der Klasse mittel – Kühe mit zwei und drei Abkalbungen – erfolgte auf Grundlage von drei stark besetzten Klassen. Die Entscheidung versprach im Vorfeld ein „Morisse-Duell“ zu werden, denn vier der sechs Finalistinnen stammten aus der erfolgreichen Zuchtstätte aus Bremen.
Am Ende konnte der Betrieb sowohl die Siegerin als auch die Reservesiegerin dieser Altersgruppe stellen. Die klare Spitzenposition sicherte sich Doreen, eine weiße Delta-Lambda-Tochter, die sich mit ihrem herausragenden Exterieur auch für den späteren Gesamtsieg über alle Altersklassen empfahl. Preisrichter Henrik Wille lobte insbesondere ihr feines Fundament, die sehr gut platzierte Strichstellung und ein außergewöhnlich drüsiges, fest angesetztes Euter. Diese Merkmale betonten ihren ausgeprägten Milchtyp und gaben letztlich den Ausschlag gegenüber der zweitplatzierten Daisy, Siegerin der Färsen im letzten Jahr.
Eine ehrenvolle Erwähnung ging an LEY Sleppy, im Besitz von Hartmut Kröger, Ahlerstedt. Die von der Leyschulte-Steer GbR, Westerkappeln gezogene Kuh fiel auf den ersten Blick eher unauffällig auf, überzeugte jedoch bei genauer Betrachtung durch ein nahezu fehlerfreies Exterieur mit hoher Gesamtausgeglichenheit.
Die Auswahl der Siegerkuh bei den älteren Kühen stand exemplarisch für eine nachhaltige und langlebige Milchrinderhaltung. Die vorgestellten Tiere zeigten sich in bemerkenswert guter Verfassung, mit überzeugender Milchleistung und einem durchweg korrekten Exterieur. Der Entscheidung gingen zwei Klassenwettbewerbe voraus.
Die Finalrunde wurde von zahlreichen interessierten Zuschauerinnen und Zuschauern auf der Tribüne aufmerksam verfolgt und mit viel Applaus begleitet – insbesondere angesichts der beeindruckenden Lebensleistung der ältesten Kühe im Ring. Preisrichter Henrik Wille traf seine Entscheidung zugunsten von Engelkes Frederike, einer typstarken Kuh in der fünften Laktation, gezogen von Rainer Engelke, Asendorf, und im Besitz sowie vorgeführt von Clemens Kumlehn aus Holzminden. Die Kuh überzeugte durch ein herausragendes Vordereuter, korrekte, feste Fundamente sowie eine breite, ausdrucksstarke Vorderpartie.
Der Reservesieg ging an Irena, eine Vierkalbskuh aus dem Bestand von Volker Carstens, Visselhövede. Sie überzeugte mit viel Körpervolumen, einem fest ansitzenden Euter mit korrekter Strichplatzierung sowie einem insgesamt sehr harmonischen Erscheinungsbild.
Eine ehrenvolle Erwähnung erhielt Ines, ebenfalls aus dem Betrieb Carstens. Die Arino-Red-Tochter in ihrer sechsten Laktation zeigte sich in bemerkenswerter Form: mit einer breiten Vorderhand, einem langen, eleganten Hals, klaren, parallel gestellten Gliedmaßen und einem funktionellen Euter. Ihre Ausstrahlung unterstrich das züchterische Ziel einer langlebigen, leistungsbereiten Milchkuh in perfekter Weise.
Masterrind