Norddeutscher Treffpunkt für Erneuerbare Energien
Die 74. Tarmstedter Ausstellung stellte die Energiewende und nachhaltige Technologien in den Mittelpunkt. Als Treffpunkt …
Entwässerte Moore, die landwirtschaftlich genutzt werden, geben hohe Mengen an Treibhausgasen ab. Um den CO2-Ausstoß zu verringern, müssen Flächen wiedervernässt werden. Zu dem Thema „Moorschutz und Klimaschutz“ und den damit verbundenen Herausforderungen für die Bewirtschaftung von Grünlandflächen und Folgen für die landwirtschaftlichen Betriebe diskutierten am Freitag Landwirte und Fachleute im Rahmen der Tarmstedter Gespräche.
Mit Schwerpunkt auf die Teufelsmoor-Region wurde in der von „Land & Forst“ organisierten und moderierten Runde deutlich, dass von den Forderungen des Moorschutzes neben den Landwirten auch die vor- und nachgelagerten Betriebe betroffen seien. „Für Landwirte ist es existenziell, die Flächen zu bewirtschaften, da sie sonst nicht mehr wettbewerbsfähig sind“, sagte Stephan Warnken, Vorsitzender des Kreisverbands Landvolk Osterholz-Scharmbeck.
Wenngleich eine pauschale Wiedervernässung der Moore in vielen Regionen weder möglich noch sinnvoll ist, so sei die Landwirtschaft sehr bemüht, etwas für den Klimaschutz zu tun. Wie Moorflächen mit Unterflurbewässerung bewirtschaftet werden können, erklärte der Landwirt Sven Kück. Auf einer Versuchsfläche von vier Hektar sei eine normale Nutzung allerdings aufgrund des hohen Wasserstandes nur eingeschränkt möglich.
Wie Paludikulturen dem Klimaschutz dienen können, berichtete abschließend Kolja Beyer vom 3N Kompetenzzentrum. In einem Pilotprojekt des NLWKN, das gemeinsam mit dem 3N Kompetenzzentrum durchgeführt wird, werdenwiedervernässte Hoch- oder Niedermoorböden landwirtschaftlich genutzt, indem Pflanzenarten wie Schilf, Rohrkolben und Schwarz-Erlen angebaut werden. „Um Paludikulturen in die Praxis zu übernehmen, müsse es allerdings einen Markt für den Rohstoff geben, Produkte entwickelt und eine entsprechende Nachfrage vorhanden sein“, ergänzte Beyer.