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Welche Chancen bieten erneuerbare Energien für den ländlichen Raum? Diese Frage diskutierten vier Experten auf einer Diskussionsrunde des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE Niedersachsen/Bremen) am Freitag in Zelthalle 7. „Im Stromsektor haben wir schon viel erreicht. Anders bei Verkehr und Wärme, da liegt noch viel vor uns. Hier kann Biogas helfen, das bei uns im Landkreis eine große Bedeutung hat“, machte Marco Prietz, Landrat im Landkreis Rotenburg/Wümme, deutlich.
LEE-Geschäftsführerin Silke Weyberg wünscht sich, dass Genehmigungen bei den Erneuerbaren genauso schnell erteilt werden, wie z.B. für die LNG-Terminals, die jetzt aufgrund der Gaskrise in Wilhelmshaven und Stade geplant sind. Doch stattdessen behindern immer wieder neue Vorschriften die Energiewende: Z.B. ein Erlass des Umweltministeriums, wonach Gärrest nicht mehr in Güllebehältern gelagert werden darf.
„Der Artenschutz ist vielerorts der Hauptgrund für die Verhinderung von neuen Windparks. Ich wünsche mir, dass wir wirklich schauen, ob eine vom Aussterben bedrohte Vogelart wirklich auch kollisionsgefährdet ist“, sagt Bärbel Heidebroek, Geschäftsführerin der Landstrom GmbH und Vorsitzende des LEE. Sie fordert einen Populationsschutz anstatt dass einzelne Tiere einen ganzen Windpark verhindern können. „Der Rotmilan ist ein gutes Beispiel: Er ist quasi der Wappenvogel der Windkraftgegner. Aber seine Population ist trotz des massiven Ausbaus der Windenergie weiter gewachsen.“ Sie wünscht sich schnellere und rechtsichere Genehmigungsverfahren und die mehr Einsicht darüber, dass mehr Arten aufgrund des Klimawandels sterben als durch die Windenergie.
„Es kann nicht sein, dass die Bundesregierung auf der einen Seite den Planeten vom Klimawandel bedroht sieht, andererseits Formalitäten z.B. bei der Vogelzählung einen Windpark verhindern können“, kritisiert Prietz. Er moniert zudem, dass es trotz der weltpolitischen Ausnahmesituation immer noch jeden Tag ein Dutzend Rundschreiben vom Deutschen Landkreistag mit neuen Vorschriften gibt. „Wir sollten uns nur noch auf das konzentrieren, was uns im Hinblick auf die Energiewende und die militärische Verteidigungsfähigkeit weiterhilft“, wünscht er sich.
„Wir sollten auch daran denken, wie wir die Anlagen weiterbetreiben können, die es schon gibt. Es wäre Verschwendung, wenn sie abgeschaltet werden müssten“, meint Antje Schwedes von der Deutschen Kreditbank.
Auch heute und morgen finden jeweils um 15 Uhr Diskussionen zur Energiewende in Zelthalle 7 am Eingang Süd statt: