Norddeutscher Treffpunkt für Erneuerbare Energien
Die 74. Tarmstedter Ausstellung stellte die Energiewende und nachhaltige Technologien in den Mittelpunkt. Als Treffpunkt …
Bei jedem Einkauf trägt man normalerweise etliches an Verpackungsmüll nach Hause und muss diesen im „Gelben Sack“ entsorgen. „Wir haben uns daher vor einigen Jahren gefragt, wie wir ganz auf Kunststoff verzichten können“, sagte Jürgen Stanek aus Wilstedt bei der Talkrunde der Landfrauen Niedersachsen zum Thema „Gemeinsam nachhaltig: Tipps und Projekte für und aus dem ländlichen Raum.“
Stanek hat sich für den plastikfreien Einkauf „Unverpacktläden“ gesucht. „Sie sind zwar weiter entfernt, aber dafür gehen wir nur noch alle 4-5 Wochen einkaufen“, sagt er. Mit großen Pfandgebinden oder eigenen Packungen wie Schraubgläsern lassen sich viele Lebensmittel, aber auch Kosmetika oder Reinigungsmittel auf Vorrat einkaufen. Für den Anfang empfiehlt er, sich nur eine Produktgruppe herauszusuchen wie Müsli oder Gewürze. „Ein positiver Nebeneffekt beim Einkauf ist, dass man Gleichgesinnte trifft und sich vernetzt. So haben wir erfahren, dass es im Landkreis Rotenburg noch eine regionale Ölmühle gibt, bei der wir jetzt auch einkaufen“, berichtet er.
Aimara Bauer vom Projekt KlikKS (Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen durch ehrenamtliche Klimaschutzpaten) der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) rät auch, im Kleinen anzufangen: „Am besten da, wo es einem am leichtesten fällt und wo man Spaß hat. Nur, wenn die Veränderung nicht als großer Verzicht gesehen wird, bleibt man auch dabei“, sagt sie. In der Initiative gibt es mittlerweile 86 Ehrenamtliche und 99 Projekte. Die Projekte beziehen sich auf die Bereiche Gebäude, Energie, Mobilität und Konsum. Zu den Ideen gehören Reparieren statt neukaufen, das „Gelbe Band“ an privaten Obstbäumen, das zum kostenlosen Pflücken einlädt, oder nachbarschaftliches Carsharing, also die gemeinsame Nutzung von Autos.
Anne-Dörthe Neumann vom Niedersächsischer LandFrauenverband Hannover ergänzt: „Man kann zur Lebensmittelverschwendung beitragen, indem man sich aus älterem Brot Brotchips herstellt oder nicht mehr ganz frische Äpfel zu Naschereien verwertet.“ Hierzu gibt es bei den Landfrauen (Stand ZH5.03) Rezeptideen. Weitere Anregungen sind Taschen oder Kissen aus alten Krawatten und anderem Material.
Vielleicht wäre auch noch zu erwähnen, dass wir ebenfalls Rezepte zur eigenen Herstellung von umweltfreundlichen Reinigungsmitteln an unserem Stand zur Mitnahme bereitgelegt hatten. Hinzu kommt, dass wir uns schon mehrere Jahre mit entsprechenden Themen beschäftigt haben, wie z.B. „Energie mit Köpfen“ und „Zu gut für die Tonne“ (Lebensmittelverschwendung).