Norddeutscher Treffpunkt für Erneuerbare Energien
Die 74. Tarmstedter Ausstellung stellte die Energiewende und nachhaltige Technologien in den Mittelpunkt. Als Treffpunkt …
Endlich konnte am Samstag die Jubiläumsausgabe „25. MASTERRIND-Landesfleischrinderschau“ auf der Tarmstedter Ausstellung eröffnet werden. Die größte Landesschau Deutschlands für Fleischrinderrassen war der Highlight-Tag für alle Fleischrinderliebhaber und -züchter. In einem umfassenden Wettbewerb stellten sich rund 200 Tiere aus elf verschiedenen Rassen dem kritischen Blick der Richter. Die männlichen und weiblichen Rinder wurden in drei Ringen gleichzeitig gerichtet und ehrenvoll Sieger und Siegerinnen bekannt gegeben. Die Wahl zur „Miss Tarmstedt“ gewann die Charolais-Schönheit Deela vom Züchter Beu aus Osterholz-Scharmbeck. „Mister Tarmstedt“ wurde der mächtige Galloway-Bulle Donnerhall vom Betrieb Harms-Wiegmann in Sulingen.
Angus
Bei den Angus Bullen konnte sich der schwarze Gigant Roger von der Zuchtgemeinschaft Riekenberg & Arfsten aus Burgwedel gegenüber seinen Konkurrenten durchsetzen. Dieser Bulle bestach vor allem durch seine Vollständigkeit. Er besitzt eine enorme Tiefe und Länge und eine stark ausgeprägte Bemuskelung. Ein würdiger Sieger und Vertreter für die Rasse Angus. Die rote Gin-Tochter Vio aus dem Besitz von Thorsten Ahlers, Visselhövede, überzeugte ebenfalls auf ganzer Linie. Die Landessiegerin 2022 in der Klasse Kühe mit Kalb brachte eine hervorragende Bemuskelung und einen außergewöhnlich langen Körper mit. Ihrem rahmigen Bullenkalb bescheinigten die Experten am Ring außerdem eine vielversprechende Zukunft als möglicher Vererber. Die Reservesiegerin SAZ Perle vom Betrieb Ziemke aus Velpke hatte den Sieg knapp verpasst. Beide Vertreterinnen ihrer Rasse präsentierten sich trotz des fortgeschrittenem Laktationsstands überdurchschnittlich gut in der Kondition. Die schwarze OEA Blumi aus dem Stall von Timo Oelkers aus Burgwedel wurde Landessiegerin 2022 in der Klasse der Rinder. Die prächtige Färse präsentierte sich als das kompletteste Angus Rind im Ring. Die LA Prontus-Tochter Gini aus der Zuchtstätte Brockmann aus Hessisch Oldendorf wurde Reservesiegerin.
Blonde d’Aquitaine
Zwei hervorragende Blonde d’Aquitaine Bullen präsentierten die Zuchtbetriebe Thies und Bittner. Trotz des Altersunterschiedes von zwei Jahren konnte sich der jüngere D.C Rio de Colonia durchsetzen, da er geringe Vorteile im angestrebten Rassebild hatte (Besitzer: Christian Thies, Twistringen). Begleitet von ihrem Bullenkalb war die französisch gezogene Peppermint aus der Zuchtstätte Bittner, Twistringen, die einzige Vertreterin ihrer Kategorie. Die Färse MV Henni aus dem Stall von Thomas Wielenberg machte das Rennen vor der ebenfalls exzellenten Oldi vom Betrieb Thies aus Twistringen. Der Best of Zukauf erwies sich für den Züchter aus Damme für einen Glücksgriff. MV Henni hatte den besseren Rassetyp und eine starke Vorderpartie.
Dexter Rind
Hans-Günther Reisch aus Bispingen reiste als Vertreter der Rasse Dexter nach Tarmstedt. Er stellte die siebenjährige Mutterkuh Manou von der Jossoller mit ihrem Bullenkalb und ihrer einjährigen Tochter Meta vor. Diese ursprünglich aus Irland stammende Rasse präsentierte sich dem Richter mit einer dunkelroten Fellfärbung. Für die Rasse typisch, zeigten sie sehr rumpfige Körper mit einer geringen Brust- und Flankentiefe, aber einer guten Bemuskelung an den fleischtragenden Körperpartien – besonders an der Hinterhand.
Charolais
Tarmstedt-Legende Majestät vom Betrieb Moormann aus Essen ist ein Rassebeispiel par excellence und vertrat als einziger Charolais Bulle würdevoll seine Art. Bei der Wahl zu „Mister Tarmstedt“ schaffte er es noch in die Endrunde. Sieg auf den ersten Blick, schwärmt Richter Timo Heimsoth bei der Verkündung seiner Wahl auf den Titel bei den Kühen mit Kalb. Und er sollte bis zum Ende recht behalten. Die Eden SC-Tochter Deela vom Züchter Beu aus Osterholz-Scharmbeck bekommt den Klapps aufgrund ihrer Ausstrahlung und dem rahmigen Körper und sichert sich später verdient den Titel „Miss Tarmstedt“. Der Reservesieg ging an die schöne Annabel vom Betrieb Arndt aus Syke. Das Rind Perfection, in Frankreich gezogen, heute im Besitz von Friedrich Schmädeke aus Schweringen, setzte sich vor Fili vom Zuchtbetrieb Knippenberg, Driftsethe, und sicherte sich den begehrten Titel als schönstes Charolais-Rind auf Landesebene.
Fleckvieh Fleisch
Double! Carsten Cordes aus Kirchlinteln stellte Siegerin und Reservesiegerin in der Klasse Kuh mit Kalb. Die Fleckvieh-Schönheit Ursurina und ihr Kuhkalb setzten sich in einer Klasse gegen die gleichaltrige Stallgefährtin Lotta durch. Die homozygot hornlose Kessy aus dem Stall von Frank Döpke aus Husum wurde Klassensiegerin. Die typvolle, ausgeglichene Fleckvieh-Färse wurde vom Vorführer perfekt in Szene gesetzt und bestach mit einem super Becken und einem starken Rücken.
Galloway
Galaform bei den Galloway-Bullen! Der Deinhard-Sohn Donnerhall und spätere „Mister Tarmstedt“ vom Züchter Harms-Wiegmann, Sulingen, stand da wie ein Denkmal und gewinnt vor dem Zweitplatzierten Khedira von Wiechering-Sudmann aus Diepholz den Titel. Preisrichter Johannes Röttger hätte am liebsten zwei Sieger gekürt. Am Ende gewinnt der Ältere vor dem Jüngerem. Donnerhall hat eine enorme Länge und super Körpertiefe. Dem Reservesieger bescheinigte der Richter eine prächtige Entwicklung und ein enormes Potential für die Schau-Zukunft. Und wieder sind es die Tiere von Wiechering-Sudmann, die den erhofften Klapps auf das Hinterteil bekommen. Im Doppelpack stellte die erfolgreiche Zuchtstätte aus Diepholz die Siegerin und die Reservesiegerin in der Klasse Kuh mit Kalb. Die ältere Queen of the night setzt sich vor der sieben Jahre jüngeren Heaven durch und erhält die beliebte Schleife und den Titel Landessiegerin 2022. Diese Ausnahmekuh ist trotz ihres vorangeschrittenen Alters ausgesprochen frisch und jugendlich. Und auch bei den Rindern ging der Landessieg an die leidenschaftlichen Galloway-Züchter Wiechering-Sudmann. WSG Harriete vom Bullen Oneal aus dem Suletal wurde nach vorne gezogen und durfte die Schleife entgegennehmen. Die jüngere Reservesiegerin Lissy vom Zuchtbetrieb Harms-Wiegmann aus Sulingen musste in diesem Vergleich das Nachsehen haben.
Highland Cattle
Wenn es wie Scotland aussieht, dann führen die schauaffinen Highland-Züchter ihre schönsten Bullen in den Ring. Der Zuchtbetrieb Marschalk aus Geestland hatte die Nase vorn und präsentierte mit Seoras III und Prionnsa of Eekkeloh (Reservesieger) die prächtigsten Highland-Bullen im Schauwettkampf. Die zahlreichen Zuschauer an der Bande sahen erstklassige Tiere und professionelle Vorführungen auf Bundesschau-Niveau bei der Rasse Highland. Das Rind Cannach of Castle aus dem Besitz von Mathias Pooch aus Menslage hatte in diesem Duell die Nase vorn. Reservesiegerin wurde Monalisa vom Zockeldraff von Manfred Heinz aus Scholen.
Limousin
Der Limousin-Bulle Manioc aus der Besitzergemeinschaft Thieße/Ahrens war der einzige Vertreter seiner Rasse. Der sechsjährige Typbulle vereint alle Qualitätsmerkmale par excellence und schaffte es in die letzte Runde zur Wahl des „Mister Tarmstedt“. Die Limousin Kuh Ebony von der Ahrens GbR, Hespe brachte alles mit was ihre Rasse ausmacht, unterstrich Clemens Brachos bei der Verkündung seine Wahl. Diese Kuh hat eine sehr schöne Aufhellung, sie ist feingliedrig und bringt ein sehr schönes Becken mit. Die achtjährige Raika vom Züchter Wortmann aus Sulingen musste an diesem Tag das Nachsehen haben. Beide boten eine ansprechende Vorführleistung mit sehr schönen Kälbern bei Fuß. Vorführer Frank Knurbein aus Lindern setzte seine SEL Ampera gekonnt in Szene. „Hier sehen Sie das hervorragende Ergebnis aus der Jungzüchter-Schule“, attestierte Clemens Brachos dem Besitzer des Siegerrindes seine gute Vorführleistung. Die Siegerin hat ein einwandfreies Skelett, ist feingliedrig und Länge und Tiefe des Tieres stehen in einem top Verhältnis. Die dreijährige Ebba aus dem niedersächsischen Hespe ist ebenfalls feingliedrig und bestach durch ein breites Becken (Züchter und Besitzer: Ahrens GbR).
Pinzgauer
Die Betriebsstätte Brockmann aus Soltau führte den einzigen männlichen Vertreter der Rasse Pinzgauer in den Schauring und bewarb sich mit seiner Teilnahme für den begehrten Titel „Mister Tarmstedt“. Typisch für die Pinzgauer ist die besondere Farbzeichnung. Der fünfjährige Walter hatte eine kastanienbraune Grundfarbe und eine Weißzeichnung an Rücken, Bauch und Beinen. Die sechsjährige Heidi und ihr Bullenkalb von der Hüneke GbR aus Wietzen im Landkreis Nienburg setzten sich gegen ihre prächtigen Konkurrentinnen vom Zuchtbetrieb Brockmann, Soltau, durch. Im nächsten Duell stellte dieser Betrieb die Siegerin. Die Gunnar-Tochter Wirtin tischte ihrem Besitzer Cord-Hermann Brockmann den Sieg in der Klasse der Rinder auf.
Welsh Black
Der 13-jährige Wesh Black Bulle MuB Sarturn aus der Zuchtstätte Wallrichs aus Uplengen überzeugte den Preisrichter. Wie ein Jungspunt präsentierte sich der schwarze Fleischriese. Ein enormes Prachtexemplar, so Richter Timo Heimsoth. Bei den Kühen mit Kalb fiel die Entscheidung auf RM Charlotte von der Michaelis GbR aus Rätzlingen, die sich trotz ihrer sieben Kälber immer noch fit und schauschön präsentierte. Die charakteristische Ruffy-Tochter Abbey vom Murrteich aus dem Stall von Jörg Hacke in Uelzen gewann vor der jüngeren RM Batida von der Michaelis GbR.
Beste Betriebssammlung
Der Titel „Beste Betriebssammlung“ ging in diesem Jahr an die Limousin-Zucht Ahrens GbR aus Hespe im Landkreis Soltau. Die Richter waren sich einig, dass dieser Betrieb die qualitativ beste und harmonischste Gruppe zusammengestellt und präsentiert hat. Die Entscheidung, neben den anderen großartigen Zuchtstätten Arndt, Schmädecke und Wiechering-Sudmann war außerordentlich schwer. Die Galloway-Zucht von Wiechering-Sudmann erhielt den Reservesieg. Die Preisrichter lobten das hohe Engagement der Fleischrinder-Züchter ausdrücklich: Der Zusammenhalt und das Miteinander waren vorbildlich. Die Leidenschaft für diese anmutigen und häufig willensstarken Fleischrassen sei deutlich zu spüren.