Im hektischen Alltagstrubel zur Ruhe kommen, sich bewusst Freiräume schaffen und die Momente inneren Friedens wahrnehmen und daraus Kraft schöpfen: „Die wirklich ruhigen Momente im Leben sind rar und deshalb so kostbar,“ sagte Rühlemann. Als Sinnbild für einen solchen Moment der Entspannung und vollkommenen Ruhe lag den Gottesdienstbesuchern ein Ausdruck des Gemäldes „Mittagsrast“ von Vincent van Gogh vor. Das Bild zeigt zwei Menschen, die im Einklang mit sich und ihrer Umwelt, während der Ernte kurz rasten. Wenngleich sich die Zeiten in der Landwirtschaft geändert haben, seien sie weder damals noch heute romantisch gewesen. „Trotzdem brauchen wir ein solches Bild des Friedens zum Tun“, so die Superintendentin. Es gehe darum, dass Gottes Gerechtigkeit komme, wenn die Menschen zur Ruhe kommen. „Es braucht Momente des Friedens, in denen Menschen Grenzen wahrnehmen und akzeptieren können, die nicht sie, sondern ein anderer gesetzt hat“, erklärte Rühlemann.
Aus dieser Erkenntnis wachse eine Kraft, die die Menschen für Gerechtigkeit streiten lasse. Die Superintendentin erinnerte daran, dass jeder Mensch die Verantwortung für den Alltag selbst in die Hand nehmen müsse, ohne dabei jedoch sich und die Welt zu überfordern. Deshalb seien auch Freiräume so wichtig.
Das Stichwort „Zeit für Freiräume“, das thematisch dieses Jahr auch bei der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers im Fokus steht, nahm auch der Frauenkreis Kunterbunt in seinem Anspiel auf. Unterhaltsam trugen die Frauen vor, wie wichtig Freiräume für die Gesundheit und das seelische Wohlbefinden sind. Musikalisch umrahmten auch in diesem Jahr der Posaunenchor und der Chor den Gottesdienst.